Bald können die Bagger anrücken

Wettbewerb für die Neubauten auf dem Jerusalemfriedhof ist entschieden

Auf dem Friedhof Jerusalem V, dort, wo momentan noch der Zauberkönig sein magisches Zauberzubehör verkauft, plant die Schöpflin Stiftung aus Lörrach zwei Neubauprojekte. Zunächst entsteht dort ein Gebäude für die »Spore Initiative«.

iegerentwurf der »aff-architekten«.                                                                                                              Foto: mr

Dieser neue Schwerpunkt der Stiftung will Kunst und Nachdenken über ökologische Zukunftsfragen zusammenbringen. »Die Initiative soll ein Kreativraum mit starker Kiezanbindung werden. Künstler, Autoren, Aktivisten und Pädagogen, die sich für zeitgenössische Schaffensprozesse, aber auch für umwelt- und nachhaltigkeitsbezogene Themen interessieren, sollen an der Entwicklung eines nachhaltigen und empathischen Zusammenlebens in Neukölln arbeiten.«, heißt es von Seiten der Stiftung.
In einem zweiten Schritt verwirklicht die Stiftung auf dem Gelände ihr bereits früher angekündigtes »Haus des gemeinnützigen Journalismus«.
Am 22. Oktober präsentierten Tim Göbel, Geschäftsführer der Stiftung, und Stifter Hans Schöpflin gemeinsam mit Baustadtrat Jochen Biedermann die Entwürfe des Architektenwettbewerbs für das Spore-Haus mit einem Ideenteil für das Haus des gemeinnützigen Journalismus, den das Büro »aff-architekten« gewann.
Ziel des Wettbewerbs war der Entwurf eines innovativen, nachhaltigen, energie- und kosteneffizienten Gebäudeensembles, das sich den angrenzenden Gebäuden anpasst und außerdem die denkmalgeschützten Anflugbefeuerungsmasten des früheren Flughafens integriert. Architektin Julia Tophof, Vorsitzende der Jury, lobte den Siegerentwurf, der diese Vorgabe am überzeugendsten umgesetzt habe. »Der Entwurf geht sensibel mit dem Ort um, die Baukörper fügen sich harmonisch in das vorhandene Stadtbild ein. Auch die Leuchtfeuermasten integrieren sich wie selbstverständlich«. Der Einsatz von Backsteinmauerwerk für die Fassade stellt eine Beziehung zu den Gebäuden des St. Thomas-Friedhofs auf der gegenüberliegenden Straßenseite her. Das Fassadenmaterial sichert zudem niedrige Unterhaltskosten und eine dauerhafte und gut alternde Oberfläche. Am Haupteingang springt das Gebäude zurück, so das ein kleiner Platz entsteht, in den das Eingangsportal des Friedhofs integriert wird.
Das Haus der »Spore Initiative« wird insgesamt 2.500 Quadratmeter Nutzfläche umfassen. Im Erdgeschoss ist eine Cafeteria geplant. Das erste Obergeschoss ist als durchgehender Ausstellungsraum konzipiert. Das zweite Obergeschoss dient als Bibliotheks- und Seminarebene. Daneben sind Künstlerappartements mit angeschlossenen Ateliers sowie Büroräume geplant. Eine große Dachterrasse soll auch Besuchern offenstehen.

mr